Aktuelles
Internationaler Frauentag 2023
Anlässlich des Internationalen Frauentages 2023 einige Informationen und eine Einladung von ihrer Gleichstellungsbeauftragten für Frauen und Männer.
Der Weltfrauentag gründete sich ursprünglich im Jahre 1909 in den USA durch mutige Frauen, die sich für bessere Arbeitsbedingungen in der Textilarbeit einsetzten. Die Idee des Internationalen Frauentages in Deutschland stammt von Clara Zetkin. Sie schlug auf der Zweiten Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen die Einführung eines solchen Tages vor. Am 19. März 1911 fand dieser erstmals statt. Zentrales Ziel war: das Wahlrecht für Frauen. 1918 führten die Forderungen dann endlich zum Erfolg: Das aktive und passive Wahlrecht für Frauen ist seitdem gesetzlich verankert und seit dem Jahr 1919 dürfen Frauen in Deutschland zum ersten Mal aktiv an der Wahl teilnehmen – und sich auch selbst wählen lassen.
Seit mehr als 100 Jahren setzt sich der Frauentag für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ein. Stand anfangs das Wahlrecht für Frauen im Fokus, wurden im Laufe der Jahre immer mehr andere Themen behandelt. Mittlerweile können wir auf einige Errungenschaften blicken, eine gesellschaftliche und strukturelle Gleichberechtigung der Geschlechter ist leider immer noch nicht erreicht.
Eine besondere Auswirkung der bestehenden Ungleichheiten ist - auch u.a. bedingt durch die schlechtere finanzielle Situation – die steigende Gewalt an Frauen in allen sozialen Schichten. Die Partnerschaftsgewalt ist in den letzten fünf Jahren um 3,4% gestiegen.
Am Weltfrauentag demonstrieren weltweit Frauen für Gleichberechtigung in allen Bereichen und gegen Diskriminierung. Dabei fordern sie u.a. höhere bzw. gleichwertige Löhne und bessere Arbeitsbedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Eltern.
Jetzt folgt, um dies alles vielleicht noch etwas besser verstehen zu können und vor allem auch mit angenehmer Unterhaltung untermalt, meine Einladung zum Anschauen dieses Videos:
Wiesn 2022
Sichere Wiesn 2022
Alle Informationen zur sicheren Wiesn
Safe Space: Hilfe für Mädchen und Frauen
Der »Sichere Wiesn«-Flyer zum Ausdrucken
Respekt ist meine Stärke: WIESNGENTLEMAN
Wichtige Hinweise finden Sie auch beim Lesen der 10 goldenen Oktoberfestregeln der Stadt München
Internationaler Frauentag 2022
Gleichberechtigung: Wir haben einiges erreicht – aber es gibt immer noch genug zu tun.
Deutschland belegt im Gleichstellungsranking der Europäischen Union gerade mal den zehnten Platz. Trotzdem glaubt ein Drittel der Deutschen laut einer Umfrage des Bundesfamilienministeriums von 2020, dass für die Gleichstellung von Frauen und Männern genug getan wird. Nur rund die Hälfte der befragten Männer findet, dass in diesem Politikbereich mehr unternommen werden soll.
„Spott erntete bis vor fünfzig Jahren, wer die Anrede ‚Fräulein‘ kritisierte. Erst mit der Heirat wurde aus dem Neutrum ‚Fräulein‘ eine Frau, vorher mussten Frauen ihren Beziehungsstatus offenbaren. Ein Mann war immer ein Mann, unabhängig von der Ehe. Frauen bekämpften ihre „Verzwergung“ seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Der erfolgreich Kampf zeigt, es lohnt sich hartnäckig zu bleiben und einen langen Atem zu haben“, berichtet die Gleichstellungsbeauftragte im Landratsamt Starnberg Sophie Wiedersperg. Das ‚Fräulein‘ verschwand im deutsch-sprachigen Raum vor fünfzig Jahren aus der Amtssprache.
Werden woanders Frauenrechte verletzt, weit weg, dann sind wir gerne offen auch für schwierige Themen. Was die Lage der Frau in Deutschland betrifft tun wir uns deutlich schwerer. Es klafft immer noch eine relativ große Kluft zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit.
Partnerschaftsgewalt - Jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann eine Frau umzubringen. Jeden dritten Tag stirbt eine Frau durch die Hand eines Mannes, der wahrscheinlich ihr Partner ist oder einmal war. Der gefährlichste Ort für eine Frau ist nicht die dunkle Gasse oder die Clubtoilette, sondern ihr Zuhause. Das sind keine Familiendramen, die sich dort abspielen, sondern Femizide. Ein Femizid ist ein Tötungsdelikt, das maßgeblich mit dem weiblichen Geschlecht des Opfers in Zusammenhang steht.
Gender Pay Gap – Frauen verdienen in Deutschland durchschnittlich 1192 Euro weniger im Monat als Männer. Wer weniger verdient kann weniger zurücklegen, hat weniger Sicherheiten, kann weniger Vermögen aufbauen und kann weniger investieren. Das geht aus der aktuellen Verdienststruktur-erhebung des statistischen Bundesamtes hervor, die alle vier Jahre veröffentlicht wird. Darin finden sich noch mehr interessante Zahlen: 12,5 Millionen von den 18,3 Millionen berufstätigen Frauen verdienen weniger als der Durchschnitt, das sind 68 Prozent.
Gender Pension Gap – Frauen bekommen in Deutschland im Schnitt nur halb so viel Rente wie Männer. Die Rentenschere tut sich allerdings erst ab 35 Jahren auf, in einem Alter also, in dem junge Menschen oft Familien gründen. Wodurch Mütter häufiger in Teilzeit arbeiten.
Gender Care Gap – Frauen übernehmen in heterosexuellen Paarhaushalten mit Kindern mehr als 80 Prozent der unbezahlten Familien- und Sorgearbeit. Aber auch ohne Kinder verbringen Frauen ein Drittel mehr Zeit als Männer mit Haushalt und Pflege – darunter fällt auch die Pflege von älteren oder kranken Angehörigen.
Weltweit arbeiten Männer durchschnittlich sechs Stunden und 44 Minuten und werden für fünf Stunden und 21 Minuten bezahlt, also für 80 Prozent ihrer Arbeitszeit. Frauen arbeiten täglich eine Dreiviertelstunde länger, bekommen aber nur für drei Stunden und drei Minuten von diesen insgesamt siebeneinhalb Stunden Geld, damit nur für 41 Prozent ihrer Arbeitszeit.
Seit dem Internationalen Frauentag 2016 können Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Starnberg, sowie die Mitarbeitenden des Landratsamtes auch über ein Kontaktformular die Gleichstellungsstelle auf der Landkreishomepage erreichen. „Wir freuen uns über Ihre Wünsche, offene Themen, Probleme, Anregungen und Verbesserungsvorschläge und werden versuchen mit Ihnen gemeinsam Lösungen zu finden.“ ermuntert Landrat Stefan Frey.
Neues Beratungsangebot durch die Beratungsstelle Frauennotruf im Landkreis Starnberg:
https://frauenhelfenfrauen-sta.de/aussensprechstunden/
Valentinstag
Der 14. Februar gilt als Tag der Liebe und der Verliebten. Im Leben vieler Frauen sieht es jedoch anders aus: In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt; etwa jede vierte Frau erlebt körperliche oder sexualisierte Gewalt in der Partnerschaft. Frauen mit Behinderung sind je nach Gewaltform zwei bis dreimal häufiger von Gewalt betroffen als der Bevölkerungsdurchschnitt.
Unsere Bitte an Sie zum Valentinstag: Machen Sie auf das Angebot des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ aufmerksam.
Corona
Die aktuelle Coronavirus-Pandemie schränkt unser aller Leben ein. Sie stellt Familien und Partnerschaften vor große Herausforderungen und kann das Risiko für häusliche Gewalt erhöhen. Daher ist es wichtig aufzuzeigen, was gegen Gewaltsituationen getan werden kann und welche Hilfeangebote es gibt.
Das Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales hat angesichts der zunehmenden häuslichen Gewalt aufgrund der Ausgangsbeschränkungen eine neue Homepage für Hilfesuchende ins Leben gerufen:
www.bayern-gegen-gewalt.de
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat die Poster-Aktion „Zuhause nicht sicher?“ gestartet. In zahlreichen Supermärkten informieren Poster über bundesweite Beratungs- und Hilfeangebote.
Unter https://staerker-als-gewalt.de/downloads gibt es Plakatvorlagen und Infoblätter als Download.
Auf der Seite www.stärker-als-gewalt.de finden sich weiterführende Informationen für Hilfesuchende.
Willkommensflyer
Die Willkommensflyer sind in verschiedenen Sprachen erhältlich oder können online gelesen, gespeichert oder direkt ausgedruckt werden.
Hier finden Sie Willkommensflyer >> zu den Willkommensflyern
Apotheken machen bundesweit auf das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ aufmerksam:
Aufruf - Wann, wenn nicht jetzt?
Über 20 bundesweit tätige Organisationen und Verbände stellen Forderungen an die Bundesregierung und Arbeitgeber, die sich vor allem auf die Situation von Frauen bezieht.
Corona hat das Leben in Deutschland und in der Welt grundlegend verändert. Deutlich wird, dass die wirtschaftlichen und sozialen Kosten Frauen wesentlich stärker treffe. Die Pandemie vergrößert alle gleichstellungs- und frauenpolitischen Probleme/Schieflagen, auf die bereits seit Jahrzehnten hingewiesen wird. Angesichts der existentiellen Krise wird deutlich wie lebensbedrohlich sich die über Jahre privatisierte und eingesparte öffentliche soziale Infrastruktur und die falschen Arbeitsbewertungen jetzt auf unseren Lebensalltag auswirken.
Wann, wenn nicht jetzt werden frauen- und gleichstellungspolitischen Forderungen anerkannt und umgesetzt? Von Politik, Arbeitgebern*innen und allen Verantwortungsträger*innen wird ein ebenso mutiges, sachbezogenes und schnelles Handeln jetzt in der Zeit von Corona erwartet.
Nähere Informationen unter:
https://www.frauenbeauftragte.org/Wann-wenn-nicht-jetzt
[PDF, 2.3 MB]
Neuauflage der Kitteltaschenkarten für medizinisches Fachpersonal
Besonders in Krisenzeiten kann es häufiger als sonst in Beziehungen und Familien zu häuslichen Konflikten kommen – und damit auch verstärkt zu häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt. Die Ärzteschaft und andere Beschäftigte aus dem Gesundheitswesen sind häufig erste und einzige Anlaufstellen für die von Gewalt betroffenen Menschen. Durchschnittlich sieben Mal werden Betroffene ärztlich behandelt, ehe deutlich wird, dass sie Opfer häuslicher Gewalt sind. Wenn Betroffene den Täter/die Täterin anzeigen wollen, ist die korrekte Dokumentation der Verletzungen unverzichtbar und besonders wichtig.
Die Landesarbeitsgemeinschaft der bayerischen Gleichstellungbeauftragten hat die bereits 2012 erstellte Kitteltaschenkarte für medizinisches Fachpersonal aktuell überarbeitet. Auf ihr sind alle Kriterien für die Opferuntersuchung und die korrekte und damit gerichtsfeste Dokumentation der Verletzungen aufgeführt - in einem Format, das in den Kitteltaschen der Ärzte und des medizinischen Fachpersonals immer griffbereit mitgeführt werden kann.
Die Kitteltaschenkarte kann mit dem Kontaktformular der Gleichstellungsstelle oder unter Gleichstellungsstelle@LRA-starnberg.de angefordert werden.