Mehr Barrierefreiheit im Landkreis Starnberg

Anlässlich des jährlichen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai, stellt die Aktion Mensch das Thema Barrierefreiheit ins Zentrum der Aktionen. Die Arbeitsgemeinschaft für Behindertenfragen im Landkreis Starnberg schließt sich auch heuer mit einer Kampagne zur Inklusion an und ruft gemeinsam mit dem Schirmherrn Landrat Stefan Frey dazu auf, die Onlinekarte „Landkreis Starnberg: barrierefrei“ weiter zu vervollständigen und neue Orte in der Karte einzutragen. Zu finden ist die Karte unter www.lk-starnberg.de/barrierefrei.de. „Ziel der diesjährigen Kampagne ist es auch, das Bewusstsein von Menschen ohne Behinderung für fehlende Barrierefreiheit zu schärfen und die Bürgerinnen und Bürger dafür zu sensibilisieren“, so Landrat Stefan Frey. „Nur gemeinsam können wir erreichen, dass sich Menschen mit und ohne Behinderung im Landkreis wohl und willkommen fühlen“.

„Ob als Einzelperson, Gruppe, Schulklasse oder Verein, jede und jeder kann sich daran beteiligen und von Restaurants über Bibliotheken und Behörden, bis zu rollstuhlgerechten öffentlichen Toiletten, Orte im Landkreis besuchen und bewerten, um beispielsweise mobilitätseingeschränkten Personen die gesellschaftliche Teilhabe in allen Lebensbereichen zu erleichtern“, erklärt ARGE-Vorsitzender Claus Angerbauer das Ziel der Online-Plattform. Denn:Barrierefreiheit ist für alle ein Gewinn. Und dabei geht es nicht nur um Rampen für Rollstuhlfahrer – für viele Menschen tun sich täglich Barrieren auf: beschwerliche Zugänge für Seniorinnen und Senioren. Fehlende Fahrstühle, wie beispielsweise für Eltern mit Kinderwägen. Fehlende elektronisch-akustische Ausstattungen in Veranstaltungsräumen für Menschen mit Hörbeeinträchtigung. Zu wenige inklusive Kindergärten und Schulen, in denen Kinder mit und ohne Behinderung einander auf selbstverständliche und vorurteilsfreie Weise kennen und schätzen lernen, so dass „Barriere in den Köpfen“ erst gar nicht entstehen. Barrierefreiheit ist im Interesse aller, denn nur eine Welt ohne Barrieren ist für alle zugänglicher und lebenswerter.

Bereits vor über zwei Jahren wurde in Kooperation mit dem Berliner Verein Sozialhelden die Online-Karte Landkreis Starnberg: barrierefrei erstellt. Die Online-Karte ist eine Crowd-Plattform, was bedeutet, dass jeder mitmachen und barrierefreie Orte und Angebote markieren und eintragen kann. Das funktioniert ganz einfach mit dem Wheelmap-Ampelsystem: Unter www.lk-starnberg.de/barrierefrei.de kann die Wheelmap aufgerufen werden. Oben rechts auf der Karte „Neuen Ort hinzufügen“ anklicken und schon geht es zum Fragen-Formular. Alle wichtigen Informationen im Formular ankreuzen oder reinschreiben und losschicken. An den Ampel-Farben in der Karte ist dann sofort zu erkennen, wie barrierefrei ein Ort für Rollstuhlfahrerinnen und -Fahrer ist. Weitere Informationen gibt es unter https://news.wheelmap.org/mapping-aktion-anlaesslich-des-europaischen-protesttags-am-5-mai/.

Barrierefreiheit ist eine Grundvoraussetzung, die nicht nur die Teilhabe von Menschen mit Behinderung ermöglicht und sichert, sondern auch einen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft leistet. Eine zugängliche und barrierefreie Umwelt ist für etwa 10 Prozent der Bevölkerung zwingend erforderlich, für 30 bis 40 Prozent notwendig, aber für 100 Prozent ein Komfortgewinn. Inklusion als gesamtgesellschaftliche Aufgabe - das hatte sich im Jahr 2013 auch die Bayerische Staatsregierung mit dem Programm „Bayern 2023 barrierefrei“ zum Ziel gesetzt. Sie bleibt eine Daueraufgabe, die weiter gemeinsam vorangebracht und umgesetzt werden muss.