Seiteninhalt

Informationen zu Lyme-Borreliose




Wird eine Zecke in den ersten Stunden nach dem Stich entfernt, sinkt das Risiko, an einer Borreliose zu erkranken.

Was verursacht die Erkrankung?

Die Lyme-Borreliose ist eine Krankheit, die durch Zecken übertragen wird. Verursacht wird die Borreliose durch Bakterien der Art Borrelia burgdorferi. In ganz Deutschland kann es nach einem Zeckenstich zur Entwicklung einer Borreliose kommen. Nicht jeder Stich einer befallenen Zecke führt jedoch zur Ansteckung.

Welche Symptome können auftreten?

Die meisten Infektionen mit Borrelien verlaufen unbemerkt. Falls es jedoch zu Beschwerden kommt, sind diese sehr unterschiedlich und können zu verschiedenen Zeitpunkten einzeln oder in Kombination auftreten: 

Das Frühstadium geht meistens mit einer ringförmig nach außen wandernden Hautrötung (Wanderröte / Erythema migrans) einher, die sich in der Regel innerhalb einiger Tage bis weniger Wochen nach dem Zeckenstich langsam ausbreitet. Begleitend können unspezifische Symptome wie Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen und Lymphknotenschwellungen auftreten. 

Unbehandelt kann Wochen bis Monate später das Zweitstadium auftreten, in dem vor allem das Nervensystem betroffen ist. Neben schmerzhaften Nerven- und Hirnhautentzündungen kann es dabei zu Lähmungen (vorwiegend der Gesichtsnerven) kommen. Auch Herzmuskelentzündungen sind möglich.

Im dritten Stadium, das noch nach Monaten bis Jahren eintreten kann, werden vor allem die Gelenke befallen, insbesondere in Form von entzündlichen Schwellungen der Knie- und Sprunggelenke. Es können auch Erkrankungen der Haut und des Nervensystems auftreten.

Wie erfolgt die Ansteckung und wie lange ist man infektiös?

Die Übertragung erfolgt von Tier zu Mensch durch den Stich der Schildzecke. Nach Beginn des Blutsaugens wandern die Borrelia-Bakterien vom Darm der Zecke in die Speicheldrüsen, von wo sie auf den Gestochenen übertragen werden. Die Zecke muss daher eine längere Zeit (zumindest mehrere Stunden) gesaugt haben, damit Borrelien übertragen werden können.

Borrelien werden nicht von Mensch zu Mensch übertragen.

Wie lange dauert es bis zum Ausbruch der Krankheit?

Je nach klinischer Symptomatik kann die Inkubationszeit nach dem Zeckenstich stark variieren:

  • Die Inkubationszeit des Erythema migrans (Wanderröte) beträgt 3 - 30 Tage (meist 7 - 10 Tage).
  • Die Inkubationszeit der frühen Neuroborreliose ist meist nur unwesentlich länger.
  • Spätformen der Borreliose können hingegen Monate oder sogar Jahre nach dem Zeckenstich auftreten.

Welche Therapien gibt es?

Eine frühe Behandlung mit Antibiotika führt in der Regel zu einer raschen und vollständigen Genesung und kann schwere Krankheitsverläufe verhindern.

Welche allgemeinen Verhaltensmaßnahmen werden empfohlen?

Zeckenstiche vermeiden:

  • Tragen Sie bei einem Aufenthalt im Wald oder auf Wiesen geschlossene Schuhe, langärmlige Hemden und lange Hosen. Ziehen Sie die Strümpfe über die Hosenbeine.
  • Wählen Sie am besten helle Kleidung, dann lassen sich die winzigen dunklen Zecken leichter erkennen.
  • Wenn Sie vor dem Aufenthalt in Wäldern oder Wiesen Zecken-abweisende Mittel auf die Haut auftragen, beachten Sie genau die Herstellerangaben. Wichtig: Die Wirkung der Mittel ist zeitlich begrenzt und bietet keinen vollständigen Schutz.
  • Suchen Sie trotz Vorbeugung nach dem Aufenthalt in der Natur den Körper gründlich nach Zecken ab. Zecken mögen warme weiche Hautstellen. Suchen Sie deshalb besonders in den Kniekehlen, in den Leisten, unter den Achseln, hinter den Ohren sowie am Kopf und Haaransatz.

Zecken rasch entfernen:

  • Greifen Sie die Zecke an ihrem Kopfbereich möglichst nah der Haut und ziehen Sie diese langsam und gerade heraus. Verwenden Sie am besten eine Pinzette, eine Zeckenkarte oder ein spezielles Instrument zur Zeckenentfernung.
  • Verzichten Sie auf Manipulationen an der Zecke zum Beispiel mit Öl, Cremes oder durch Zerquetschen, weil dadurch möglicherweise vermehrt Erreger freigesetzt werden.
  • Desinfizieren Sie die Stichstelle im Anschluss sorgfältig.

Ist die Krankheit meldepflichtig?

Es besteht eine anonymisierte Meldepflicht für behandelnde Ärzte an das Gesundheitsamt innerhalb von 2 Arbeitstagen.

Was gilt in Gemeinschaftseinrichtungen?

Es gelten keine besonderen Regelungen.

Welche Regelungen gelten für Arbeiten mit Lebensmitteln?

Es gelten nach §42 IfSG keine speziellen Regelungen.

Wie kann ich mich gegen eine Ansteckung schützen?

Eine Schutzimpfung gegen Borreliose steht in Europa bisher nicht zur Verfügung. Die wirksamsten vorbeugenden Maßnahmen gegen eine Borreliose sind daher das Vermeiden eines Zeckenstichs bzw. umgehendes Entfernen einer Zecke.

Kann man mehrmals erkranken?

Eine überstandene Borreliose schützt nicht vor einer erneuten Infektion.

Was ist sonst noch wichtig?

Zecken können verschiedene Krankheitserreger übertragen. Neben Borreliose ist dies zum Beispiel FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Gegen FSME gibt es eine vorbeugende Impfung.

 Alle Informationen als PDF


Zuständige Stelle

Infektions- und Umwelthygiene
Team 321

Dampfschiffstraße 2 a
82319 Starnberg

08151 148-77900
08151 148-11999
gesundheitsamt@LRA-starnberg.de
DE-Mail: info@lk-starnberg.de-mail.de
Internet: https://www.lk-starnberg.de/321

Servicezeiten

Persönliche Besuche nach vorheriger Terminvereinbarung.

Montag: 8 Uhr bis 16 Uhr
Dienstag: 8 Uhr bis 16 Uhr
Mittwoch: 8 Uhr bis 14 Uhr
Donnerstag: 8 Uhr bis 18 Uhr
Freitag: 8 Uhr bis 14 Uhr